Inklusions-Wunschbaum für Kultusminister Lorz
Stadtelternbeirat Frankfurt fordert mit Postkartenaktion bessere Inklusionsbedingungen
Inklusion ist ein Menschenrecht, aber die Umsetzung in der Schule hinkt nach wie vor hinterher. Die Wünsche, wie Inklusion in der Schule besser gelingen kann, sind vielfältig. Im Rahmen einer groß angelegten Aktion des Frankfurter Stadtelternbeirates haben Hunderte Frankfurter Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte von Frankfurter Schulen ihre Anregungen auf Postkarten festgehalten. Rückmeldungen wie „Inklusion macht uns fröhlich, mutig und stark“, „man braucht viele Lehrer“ oder auch „mehr Herz und entsprechende Haltung“ sind nur einige Beispiele der zahlreichen Wünsche. Damit diese an der richtige Stelle gehört werden, übergibt der Inklusionsausschuss des Stadtelternbeirates am Freitag, 13. Januar in Wiesbaden einen Wunschbaum mit einer Auswahl dieser Wunsch-Postkarten an Kultusminister Alexander Lorz.
Für die Vorsitzende des Gigi Witthohn ist der Wunschbaum ein Symbol für Hoffnung: „Mit dieser Aktion wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Inklusion die wichtigste gesellschaftliche Aufgabe ist, die auch in allen Frankfurter Schulen umgesetzt werden sollte – und zwar in allen Schulformen“, betont die Mutter dreier Kinder, von denen auch eines inklusiv beschult wurde. Zunehmend Sorge mache dem Ausschuss vor allem die knappen Ressourcen und fehlendes Personal in der Inklusion.
In den Sitzungen diskutiere der Ausschuss immer häufiger darüber, dass Förderlehrerstellen abgebaut werden, passende Lehrmaterialien, barrierefreie Zugänge oder Aufzüge fehlen. „ Die sehr große Klassengröße ist auch immer wieder ein Problem, gerade bei der in Frankfurt bestehenden heterogenen Schülerschaft“, erläutert Witthohn. In der Kritik steht unter anderem die Frankfurter Handhabung, dass Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf im Übergang ihre Schule nur bedingt frei wählen können. Zudem sorgt eine neue Regelung zur Feststellung des Förderbedarfs für den Zugang zur Grundschule bei vielen Eltern für Ängste und Unmut.
Dies seien alles Themen, auf die Antworten gefunden werden müssen, findet der Ausschuss. Die Postkartenaktion soll ein Zeichen setzen, dass Inklusion nur dann gelingen kann, wenn es ausreichend Geld und ausreichend Fachkräfte gibt, damit Gruppen integriert, Hemmschwellen abgebaut und Kinder ausreichend gefördert werden können. So erhalten auch Kinder mit Einschränkungen die Chance, ihre Stärken zu entfalten und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
PM StEB 09012023 Inklusion Wunschkartenaktion